Auch wenn das ewige Barfußlaufen und nicht etwa eine Schere mit dem Verlust des langen Haupthaares etwas zu tun haben könnte, ließ es sich Bergführer Andreas Ravens auch diesmal nicht nehmen, als Bergmönch ohne Schuhe und Socken den kalten Boden der ehemaligen Kompressorenhalle auf dem Bergbaumuseum „Schachtanlage Knesebeck“ zu betreten. Ebenso wenig ließ Dr. Klaus Buschau den Frack und Zylinder des Clausthal-Zellerfelders Lehrers und Geschichtenschreibers August Ey im Schrank hängen. Schließlich hatten der Förderverein Bergbau und Heimatmuseum sowie der Männergesangsverein Badenhausen die beiden ebenso herzlich zu dem zwölften, von Tradition und Geschichte getragenen, Kulturabend geladen, wie die interessierten Bürger.
Der erste Vorsitzende des Fördervereins, Richard Laux, brachte in seiner Begrüßung seine Freude darüber zum Ausdruck, dass wieder so Viele im Dunkel der Nacht den Weg zum Knesebeck genommen hatten. Zu den Gästen zählten übrigens der Bürgermeister der Bergstadt Manfred von Daak, Stadtdirektor Harald Dietzmann sowie eine Abordnung und der Vorsitzende des Knappenvereins, Gerd Hintze.
Dann gehörte die beiden Herren aus Clausthal-Zellerfeld und dem MGV unter Leitung von Swetlana Gauks die gesamte Aufmerksamkeit. Dass Andreas Ravens nicht „nur“ als Bergmönch mit dem gesprochenen Wort umzugehen weiß, stellte er immer wieder unter Beweis. Dr. Klaus Buschau wiederum erinnerte daran, dass auch mit wenig Worten viel gesagt werden kann.
Der Männergesangsverein wiederum faszinierte durch seine Liedbeiträge, die nicht bloß aus voller Kehle, sondern auch von ganzem Herzen kamen. Gleich, wer seinen Vortrag beendete, er oder sie wurden alle mit dem Brot des Künstlers, mit oft nicht enden wollen Applaus, bedacht.
Im letzten Teil des Abends wurde von vielen Seiten Dankeschön gesagt, Präsente überreicht und eine kleine Premiere gefeiert. Hartmut Winkelvoß, erster Vorsitzender des Männergesangsvereins, überreicht dem Bergmönch ein Bild, auf dem die Mitwirkenden des zehnten Kulturabends zu sehen sind, und welches bereits der Förderverein sowie Dr. Klaus Buschau erhalten haben, und auf dem der Bergmönch mit mit langer Haarpracht zu sehen ist. Winkelvoß hatte aber auch für Richard Laux ein Erinnerungspräsent mitgebracht, welches allen Freunden des MGV während dessen Jubiläumskonzertes im Oktober überreicht wurde. Da Laux an dem Abend nicht dabei sein konnte, wurde diese Geste jetzt nicht minder herzlich nachgeholt. Laux wiederum überreichte dem Vorsitzenden eine gut gekühlte Flasche Eiskorn und Regina Keinert ein Likörchen. August Ey, der übrigens mittlerweile 201 Jahre jung geworden ist, hatte eine Rose für die Chorleiterin mitgebracht, welche er ihr auf Knien überreichte.
Anschließend präsentierte der Gesangsverein zwei recht neu ins Repertoire aufgenommene Lieder, womit er ebenso ins Schwarze getroffen hatte, wie mit den vorigen Evergreens. Als Swetlana Gauks dann die Gäste darum bat, zwei Weihnachtslieder mit anzustimmen, erfüllte sich die Halle, ebenso wie bei den gemeinsam angestimmten Bergmannsliedern, überzeugend in einen von harmonischer Chormusik getragenen Raum. Der MGV kam aber traditionsgemäß nicht ohne dem Bajazzo als Zugabe gab es nicht davon. Mit viel körperlicher und sinnlicher Bewegung klang der Abend, der am 7. Dezember 2012 erneut eröffnet wird, mit dem Steigerlied aus. Denn keiner der Gäste ließ es sich nehmen, sich zu erheben und mitzusingen.