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Hydrokompressorenanlage nach Sanierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich

Bürgermeister Manfred von Daak eröffnete die vom Neuen Berghornistencorps Clausthal musikalisch umrahmte Feierstunde. Er ging auf die Bedeutung dieses Tages ein und würdigte auch die Bedeutung dieses Industriedenkmals für die sieben Oberharzer Bergstädte und insbesondere für Bad Grund. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll der 1912 errichtete Hydrokompressorenturm offiziell wieder in die Obhut des Fördervereins Bergbau- und Heimatmuseum Bad Grund zurückgegeben werden. Lang war die Liste der Gäste. Sein besonderer Gruß galt Prof. Dr. Roseneck, der sich um die Sanierung dieses Denkmals und um die Finanzierung der erheblichen Sanierungskosten verdient gemacht hatte. Der Bürgermeister: „Ohne ihren Einsatz würde heute diese denkwürdige Feier nicht stattfinden.“
Herzliche Worte des Dankes richtete Manfred von Daak an den Festredner Dipl. Ing. Wilhelm Rögener, der auf Bitten der Bergstadt den Festvortrag hält.
Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Harald Dietzmann stellte in seiner Begrüßung heraus, dass er vor vielen Jahren schon als Sachbearbeiter auf dem Rathaus die erste Sanierung und deren Finanzierung begleitete. Auch er stellte heraus, dass ohne die Unterstützung durch Prof. Dr. Roseneck die knapp 300.000 Euro kostende Sanierung nicht durchführbar gewesen wäre. Bergstadt und Förderverein hätten ohne die mit Unterstützung von Prof. Dr. Roseneck eingeworbenen Zuwendungen die Finanzierung nicht aufbringen können. Mit Blick in die Zukunft hoffe er, dass der Antrag auf Anerkennung des Oberharzer Wasserregals als Unesco-Weltkulturerbe vom Erfolg gekrönt sei. Mit der Anerkennung würde auch der Bereich des Bergbaumuseums und das Mundloch des Ernst-August-Stollens Teile des Weltkulturerbes sein.

Der Stadtdirektor und Richard Laux als Vorsitzender des Fördervereins Bergbau- und Heimatmuseums Bad Grund überreichten Prof. Dr. Roseneck als äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung ein Präsent.
Prof. Dr. Roseneck ging mit seinen Dankesworten nochmals auf die Finanzierung der Sanierungsarbeiten und auf den Antrag auf Anerkennung des Oberharzer Wasserregals als Weltkulturerbe ein. Er machte deutlich, dass trotz anderslautender Presseveröffentlichungen zum Zustand der Anlage der Wasseranlagen der Antrag auf einem guten Weg sei. Mit der Anerkennung rechne er im nächsten Jahr.
Kurz beleuchtete Prof. Dr. Roseneck die Bedeutung des 1912/13 errichteten Hydrokompressors, mit dem durch Wasserkraft Druckluft erzeugt wurde. Der 47 m hohe Turm ist in seiner Bauweise einzigartig in Europa - wenn nicht auf der ganzen Welt-. Die 1977 außer Betrieb genommene Anlage ist längst ein Wahrzeichen der Bergstadt Bad Grund.
In einem interessanten und zugleich sehr informativen Festvortrag, der mit Lichtbildern unterlegt war, zeigte Dipl. Ing. Wilhelm Rögener die Bedeutung der Schachtanlage Knesebeck für die Zeit von 1855 bis 2008 auf. In seinem Festvortrag wies er darauf hin, dass die Grundner Wasserwirtschaft in der Fachliteratur gut dargestellt ist. Außerdem habe er 1999 eingehend zum Tiefen-Georg-Stollen aus Anlass seines 200-jährigen Bestehens informiert.
Fest eingebunden in das Ortsbild ist die Schachtanlage Knesebeck, die bei Baubeginn weit ab von der bebauten Ortslage der Bergstadt errichtet wurde. Die denkmalgeschützte Anlage ist ein gutes Stück Grundner Bergbaugeschichte, so der brillant sich auskennende Festredner. Rund 2500 to Silber, die Hälfte der im Oberharz geförderten Menge kam aus dem Grundner Revier. Bis 1992 ging der Bergbau in Bad Grund um und der Achenbacht-Schacht war bei seiner Stillegung ein Vorzeigeobjekt.

Am 1. Oktober 1885 wurden mit dem Abteufen der 498,81 m tiefen Schachtanlage Knesebeck begonnen. Detailliert stellte Wilhelm Rögener die mit dem Bau verfolgten bergbaulichen Ziele heraus, bevor er auf den bedeutenden Bau des in mehreren Stufen errichteten Hydrokompressorenturmes einging. Lang anhaltender Beifall und ein von Richard Laux überreichter Blumenstrauß waren der Dank an Dipl. Ing. Wilhelm Rögener für seinen ausgezeichneten Festvortrag.
Im Anschluss an den Festvortrag lud die Bergstadt und der Förderverein zu einem Imbiss ein. Im Gespräch wurde die Bedeutung dieses Industriedenkmals für das Bergbaumuseum, für die Bergstadt, für den Oberharz und für die Nachwelt besprochen.